STAINSPERC & STAUFF AM RENG

Die Gegend um meinen Heimatort Steinsberg war schon früh besiedelt. Funde, die besonders in der Nähe des Weilers Trischlberg gemacht wurden, bestätigen dies. Die Funde stammen wohl aus der germanischen Zeit, man kann jedoch heute davon ausgehen, dass die Region um Steinsberg zur Zeit der Keltenwanderung (ca. 400 v. Chr) besiedelt war.

Pfalzgraf Friedrich von Wittelsbach war es, der Steinsberg (damals genannt Stainsperc) 1170 zum ersten Mal urkundlich erwähnte und damit das Bestehen des Ortes sozusagen amtlich machte. Er verfasste anläßlich seiner zweiten Jerusalem-Fahrt im Jahre 1170 ein Testament, in dem er unter anderen "zum Heile der Seele" verfügte, das Gut "Stainsperc", welches als "Hofmark" bezeichnet wurde, solle im Falle seines Ablebens an das Kloster Ensdorf fallen. Der Name "Hofmark" hatte damals noch eine politische Bedeutung. Die adeligen Hofmarksbesitzer übten nämlich die "hofherrliche Gewalt" über ihre Untertanen aus. Dazu gehörte neben der Grundherrschaft auch die Gerichtsbarkeit sowie Verwaltungsaufgaben. Zu ihren Rechten zählten außerdem die Steuererhebung und das militärische Musterungswesen.

Otto II. ließ im Jahre 1240 über die Besitzungen der Wittelsbacher sogenannte Salbücher anlegen, in denen auch Steinsberg wieder als Hofmark erwähnt wird. Auf dem ursprünglichen Hofmarksgut saßen die adeligen Landsassen, die nach dem Ort benannt sind: die Steinsberger. Das Geschlecht bestand von 1240 bis 1436. Dieses Gut wurde als Amtshof oder Sitzhof bezeichnet (deswegen tragen etliche Felder die Flurnamen Sitzhoffelder). Nach dem Aussterben der "Steinsberger" wechselte die Hofmark öfter den Besitz. Fest steht jedoch, dass sich die Hofmark bis über das Jahr 1300 hinaus im Herrschaftsgebiet der Wittelsbacher im Vicedomamt 1329 befand.. Nach dem Wechsel zum Herzogtum Pfalz-Neuburg 1505 bringt vor allem der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) mit der Zerstörung des Gutes einen tiefgreifenden Einschnitt in die Ortsgeschichte:, es wird für nur 1600 Florentiner Gulden verkauft.

Beim Herzogtum Pfalz-Neuburg verbleibt Steinsberg nachweislich bis 1788. Durch Neueinteilung des Königreichs Bayern wird Steinsberg selbständige Gemeinde, zu der Buchenlohe und Hohenwart gehören. Die Hofmark als politische Einheit verliert immer mehr an Bedeutung. 1818 markiert dann auch den Beginn der Gemeinde Steinsberg. Die Hofmarksgerichtsbarkeit wird aufgelöst und Steinsberg gehört nun zum Amtsgerichtsbezirk Regenstauf. Nach der Entstehung der Gemeinde vermerkt die Chronik weitere Schicksalsschläge. 1831 und 1871 wurde Steinsberg (wie zuvor schon 1542 und 1803) von den schwarzen Blattern heimgesucht, die jedesmal zahlreiche Opfer forderte. Die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg bringt zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur. 1970 feierte der ganze Ort sein 800-jähriges Bestehen, 1978 wurde Steinsberg im Zuge der Gebietsreform in den Markt Regenstauf eingegliedert.

Der Markt Regenstauf kann auf eine über 1000jährige Geschichte zurückblicken. Bereits 970 wird Regenstauf erstmals als Ort genannt. Die über tausend Jahre waren eine lange und stürmische Zeit, in der der Ort oftmals den Besitzer wechselte. Die Entstehung des Ortes ist auf die Burg "Stauff am Reng" und die Siedlung "Stouffa" am Fuße des Schloßberges, dem heutigen Wahrzeichen des Marktes, zurückzuführen. Wann und von welchem Geschlecht die Burg erbaut wurde, ist nicht bekannt. Der Schloßberg hat eine Höhe von 437,5 m und ragt 95 m über den Wasserspiegel des Regens auf. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war er fast kahl. Er wurde als Viehweide von den Regenstaufer Bauern benutzt. Bernhard Gilles, Gerichtsschreiber zu Regenstauf und Gründer der Freiwilligen Feuerwehr war auch der Begründer der heutigen Schlossberganlagen. Ihm zu Ehren wurde auf dem Schlossberg ein Denkmal errichtet und eine große gußeiserne Tafel angebracht. Auch dem zweiten Förderer des Schlossberges, Regierungspräsident Pracher, wurde ein Denkmal gesetzt, das ein kleines spätromanisches Knospenkapitel mit 2 Blüten von dem ehemaligen Schloss auf dem Schlossberg ziert.

Von 1186 bis 1505 befand sich Regenstauf im Besitz des Herzogtums Bayern, bei dem es auch nach dem Pavischen Vertrag vom 4. August 1329 bis zum 30. Juli 1905 verblieb. Die Burg Regenstauf wurde in dieser Zeit zweimal vollkommen zerstört. Übriggeblieben sind ein fast 90 m tiefer Brunnen und Teile von Mauerresten. 1326 wird Regenstauf zum Markt erhoben. Im Jahre 1407 folgte die Verleihung des Wappens durch Herzog Albrecht IV. von Bayern. Es zeigt im blauen Feld zwei gekreuzte Fische, worüber sich ein Regenbogen in den Farben Rot, Grün und Gold spannt.